Schön wars als „Bandito“ in Augsburg

Im August 2019
Bericht Sonja Delbrück
Titelbild Die Rhein-Main Gruppe in Augsburg. Wer hat es nicht aufs Foto geschafft?

Sonja Delbrück berichtet über das tolle Deutschlandtreffen:

„Da saßen wir nun mitten in Bayern, unterhielten uns multikulti auf Englisch zwischen Zwiebelturm und Schweinshaxe. Die Urban Sketchers Augsburg hatten zum Deutschlandtreffen 2019 eingeladen. Wir schreiben den 29. August.

Ich hatte mich spät zur Teilnahme entschlossen, und reiste ohne eines der begehrten Teilnehmertickets zum Jahrestreffenn der Sketcher an. Damit war ich ein <Bandito> und irgendwie skeptisch, ob sich der ganze Aufwand mit Anreise und Zimmerbuchung lohne würde.

Zu Hause hatte ich mir eine Liste gemacht, Orte die ich mit dem Skizzenbuch abklappern wollte: Augsburgerpuppenkiste, und rotes Tor, die anderen Wassertürme, Stadtmarkt und Brechthaus, Altes Stadtbad, die Fuggerei, Perlachturm, Mozarthaus, Rathaus… es gab so viel!

Schlechtwetterplan: Glaspalast Augsburg, staatl. Textil- und Industriemuseum, MAN Museum, Handwerkermuseum, Tycho Brahe Museum.

Donnerstag (28.) gegen 18 Uhr kam ich in Augsburg am Bahnhof an und machte mich zu Fuß auf den Weg zu meiner Unterkunft. Etwa 20 min nach der Beschreibung. Dann bog ich falsch ab und lief etwas kreuz und quer brauchte im Endeffekt eine Stunde und hatte so viele Motive gesehen, dass mich meine Liste nicht mehr so wirklich lockte. Koffer in die Unterkunft und dann
ging es los.

Dank whatsapp uns threema war schnell klar, dass schon andere Zeichner in der Stadt waren. Eine Gruppe saß gerade im Ratskeller. Hungrig entschied ich mich für einen Schweinshaxen. Das kochte ich mir nie und wenn Haxen, dann in Bayern: Super knusprig,lecker und zwei Leute wären satt geworden.

Am Tisch wurde gezeichnet, Skizzenbücher geblättert, Infos ausgetauscht und über Material gefachsimpelt. Alle waren gespannt, welche Workshops angeboten würden. Die Teilnehmer wurden ausgelost. Die Registrierung war für Freitag Nachmittag angesetzt. Wir wollten uns morgen gegenMittag wieder Treffen vor dem Rathaus. So gingen wir auseinander und ich kam mir schon etwas verloren vor, so ohne das Rahmenprogramm.

Einmal ausschlafen und los gings.

Fünfminutenskizzen hatte ich mir als Trainingsprogramm vorgenommen. Damit startete ich am Lauterlech in einer die unzähligen kleinen Gässchen. Immer ein paar kurze Skizzen und dann gönnt ich mir länger Zeit an einem Ort. Ruck-zuck war es 11 Uhr und ich streunerte ohne wirkliche Zielvorgabe Richtung Innenstadt herum. Die Fülle der Motive überrumpelte mich völlig und ich zeichnete nur wenig bevor ich die Anderen wieder traf. Nach der Mittagspause machten sich meine Mitstreiter zur Registrierung auf, und ich hatte sozusagen frei.

War das schön auf einmal. Nix mehr mulmiges Gefühl, ich genoss meine Freiheit und zog herum. Meine Liste war vergessen, die Eindrücke führten. Ich war noch nie in Augsburg gewesen. Die verschnörkelten barocken Fassaden, das viele Wasser, die kleinen Gässchen, Wassertürme, immer wieder überquere ich kleine Kanäle, die ungewohnten Zwiebeltürme der Kirchen, ab Freitag Abend Dirndel und Lederhosen boten sich an gezeichnet zu werden. „Hallo Urban Sketcher“ ruft mir plötzlich ein freundliches Gesicht entgegen. Ja! ich bin nicht alleine. Und je weiter der Freitag voranschreitet desto mehr Zeichner liefen mir über den Weg. Das fühlte sich ein wenig an, wie nach Hause kommen. Ich genieße es dabei zu sein.

Wenn mir nach Pause war hielt ich immer Ausschau, wo schon andere Sketcher sitzen. Meist erkennt man sich leicht am großen Sonnenhut oder dem Klappstuhl unter dem Arm oder dem Skizzenbuch auf den Knien. Teilnehmer aus Portugal, Frankreich, Benelux und der Ukraine habe ich getroffen. Sobald jemand kein Deutsch spricht wird sich Englisch unterhalten. Das ist super. Besonders spannend ist es für mich Zeichner kennen zu lernen, deren Skizzen ich schon von instagram kenne. Die Barriere andere anzusprechen ist sehr niedrig und ich hatte immer den Eindruck willkommen zu sein.

Und dieses schöne Treffen hatte gerade erst angefangen mich erwarteten also noch zwei intensive Zeichentage, die ich mir gestalten konnte. Diesen Mix aus Zusammentreffen mit Gleichgesinnten, sich Treibenlassen und gezielten Anlaufpunkten bei  den USk Augsburg Events habe ich als <Bandito> sehr genossen. Die Augsburger USKler hatten für Ortsfremde viele interessante Anlaufpunkte zusammengestellt und digital veröffentlicht. So war es einfach auch gezielt von Sketchern hochfrequentierte Orte anzulaufen, sobald mir nach Begegnung war. Dann gab es am letzen Tag noch ein gemeinsames Gruppenbild und als finales Highlight eine Ausstellung der in den Workshops entstandenen Arbeiten im Rathaus.

Herzlichen Dank an alle, die sich in der Vorbereitung und Durchführung engagiert haben.“

Was waren eure Erlebnisse beim Deutschlandtreffen? Schreibt es doch in die Kommentare.

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